Experten rechnen mit Preisrückgängen auf dem Wohnungsmarkt
Laut Mark Zandi, Chefökonom von Moody’s, und Glenn Kelman, CEO von Redfin, könnten die Immobilienpreise in den USA in naher Zukunft sinken. Zandi weist darauf hin, dass Preissenkungen notwendig sein könnten, um den stagnierenden Immobilienmarkt wiederzubeleben, ein Prozess, der mehrere Jahre dauern könnte. Kelman geht außerdem davon aus, dass die Immobilienpreise im nächsten Jahr sinken werden, da die Angebote zunehmen und die Verkäufer ihre Preise senken.
Verkäufer müssen leiden, Käufer profitieren
Diese Marktveränderung würde sich negativ auf die Verkäufer auswirken, den Käufern jedoch eine gewisse Erleichterung verschaffen. Zandi betont, dass die Senkung der Hypothekenzinsen, die Verbesserung der Einkommen und die Vermeidung einer Rezession wesentliche Schritte zur Ankurbelung des Umsatzes seien. Er glaubt jedoch, dass die Immobilienpreise irgendwann sinken müssen. Die Prognose deckt sich mit Morgan Stanleys Prognose eines Rückgangs der Immobilienpreise um 3 % im nächsten Jahr, eine Möglichkeit, die Zandi nicht nur für wahrscheinlich, sondern auch für notwendig hält.
Ein ins Stocken geratener Wohnungsmarkt
Einer der Hauptfaktoren, die zur Verlangsamung des Immobilienmarktes beitragen, sind die Bemühungen der Federal Reserve, die Inflation durch Zinserhöhungen zu bekämpfen. Infolgedessen haben die Hypothekenzinsen den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten erreicht. Potenzielle Käufer wurden preislich vom Markt ausgeschlossen und warten lieber auf sinkende Preise, anstatt sich mit Häusern zufrieden zu geben, die unter ihren Erwartungen liegen. Der Nachfragerückgang war erheblich und die Umsätze erreichten ein Niveau wie seit der Finanzkrise nicht mehr.
Der durch die Pandemie ausgelöste Anstieg der Immobilienpreise hat zusammen mit dem starken Anstieg der Hypothekenzinsen zu einer Erschwinglichkeitskrise geführt. Diese Krise hat zu einem deutlichen Rückgang des Transaktionsvolumens geführt. Allerdings sei keine unmittelbare Linderung in Sicht, warnt Zandi. Er geht nicht davon aus, dass sich der Immobilienmarkt stark erholen wird, und weist darauf hin, dass es möglicherweise erst 2025 oder 2026 dauern wird, bis die Verkaufszahlen wieder auf historische Werte zurückkehren.
Zandi weist auch auf eine Veränderung der Marktdynamik mit einem Anstieg des Wohnungsbestands hin. Immer mehr Menschen bieten ihre Häuser an, und diejenigen, die in den Sommermonaten nicht verkaufen konnten, bieten ihre Immobilien jetzt zu niedrigeren Preisen an. Diese Verschiebung hat dazu geführt, dass die Sackgasse zwischen Käufern und Verkäufern durchbrochen wurde, was möglicherweise zu einem erheblichen Preisverfall führte, der wiederum den Verkauf ankurbeln könnte.